Startschuss für das Hochwasserschutzprojekt Distlbach
Nach intensiver Vorbereitung beginnt nun offiziell das Projekt „Hochwasserschutz Distlbach“. Dieses Vorhaben ist ein wichtiger Schritt für die Sicherheit von Zwettl an der Rodl und ein bedeutender Beitrag zum Schutz vor zukünftigen Hochwasserereignissen.
Der feierliche Spatenstich findet am Montag, den 2. Juni 2025, um 17:00 Uhr vor Ort im Distltal statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, diesen Meilenstein gemeinsam zu feiern.
Um das Projekt auf kreative Weise zu veranschaulichen, haben wir ein Video gestaltet, in dem die Geschichte des Hochwasserschutzes in Form eines Märchens erzählt wird – ein unterhaltsamer und zugleich informativer Blick auf die Entstehung und Bedeutung dieses wichtigen Vorhabens.
„Der See, der niemals kam“
Es war einmal, vor langer, langer Zeit – in den wilden 1970er Jahren –, da regierte im Tal der Distl ein weiser, aber etwas übermütiger Rat von Planern. Diese träumten nicht von Burgen oder sprechenden Fröschen, sondern – von einem glitzernden See. Ein See mit einem Anlegesteg aus Elfenholz, einem Bootsverleih mit goldenen Rudern und einem prächtigen Hotel am Ufer, das die Wipfel der Bäume überragte.
„Er wird nicht nur schön sein“, rief der Oberplaner, „er wird auch das Land vor dem Wasserdrachen schützen!“ Denn der See sollte auch ein mächtiger Schild gegen Hochwasser sein – und finanziert werden aus den Schatztruhen des Hochwasserschutzes.
Die Dorfbewohner jubelten, die Entwürfe waren prunkvoll, die ersten Münzen für Grundkäufe flossen. Doch plötzlich – wie aus dem Nebel – erschienen die Hüter der Natur. Sie kamen aus Wäldern und Wiesen, flatterten mit Vogelflügeln, murmelten mit Krötenstimmen.
„Ein See auf heiligem Boden? Niemals!“ riefen sie. Ein großer Streit brach aus. Die Planer bekamen – wie es bei Wasserprojekten üblich war – nasse Füße, und das Projekt verschwand auf der berühmten langen Bank, wo viele gute Ideen langsam verwelkten.
Im Juli 1987 dann – tobte der Wasserdrache selbst. Die große Flut der Distl überrollte das Land. Es wurde geschworen, gelobt, versprochen: „Jetzt bauen wir wirklich!“ Doch kaum war das Wasser gewichen, verflogen auch die Versprechen wie Herbstblätter im Wind.
Die Jahre zogen vorbei. Der See blieb ein Märchen. Manche sagten, er sei nur ein Traum der Alten gewesen. Die goldenen Bescheide wurden brüchig, die Pläne verstaubten.
Doch dann kam ein Magier – mit dem Namen Golfplatz. „Wir brauchen keinen See“, sprach er, „wir brauchen Schwung und Ballgefühl!“ So wurde die Landschaft vermessen, verändert, neu gedacht. Der Plan wandelte sich – kein See mehr, aber ein neues Hochwasserschutzprojekt entstand. Grundkäufe wurden rückabgewickelt, andere abgeschlossen, endlich war das Land bereit.
Und nun, über 50 Jahre später, werden alle versammelt sein zur Spatenstichfeier. Trommeln werden erklingen, schöne Reden werden gehalten, bunte Bänder werden zerschnitten.
Und vielleicht wird ein Kind leise fragen:
„Ist das nun alles nach 50 Jahren Versprechen, Gerede und Ankündigungen?“
Und ein alter weiser Mann wird lächeln und antworten:
„Nein. Das ist nicht alles. Das ist das, was wichtig ist und bleibt – wenn man klüger geworden ist.“
Denn vielleicht wird es das schönste Ende eines
über fünfzig Jahre langen Märchens sein: Kein See – aber auch kein zerstörter Lebensraum.
Ein Golfplatz ist entstanden, doch er wurde behutsam in die Landschaft integriert.
Kein Glanz – aber Sicherheit.
Kein Prunk – aber Frieden mit der Natur.
Und so wird in diesem Sommer der Damm im Distltal endlich gebaut –
zum Schutz der Menschen und zum Wohl der Natur.
Und wir alle werden sicher sein –
vor einem möglichen Hochwasser.
Er wird unser Zwettl schützen.