Chancengerechtigkeit trotz Krise
Für Gesundheitsminister Alois Stöger setzt die Bundesregierung mit dem Arbeitsprogramm für die nächsten fünf Jahre auf Kontinuität. Er sieht Österreich deshalb auf einem guten Kurs: „Das Regierungsübereinkommen zwischen SPÖ und ÖVP ist eine Garantie für soziale Sicherheit in unsicheren Zeiten. Österreich wird, als eines der wenigen Länder, auch weiterhin nicht bei den Bildungs-, Sozial und Gesundheitsleistungen sparen, sondern sie im Gegenteil weiter ausbauen.“
In den letzten fünf Jahren konnte die SPÖ in der Regierung viel für Österreich erreichen. Unser Land ist bisher gut durch die internationale Finanz- und Wirtschaftkrise gekommen und gehört heute zu jenen Staaten, die im Europavergleich hervorragend dastehen. Für Minister Stöger geht es jetzt um Chancengerechtigkeit, besonders angesichts der aktuellen Arbeitslosenstatistiken: „In Krisenzeiten brauchen wir eine besonnene Politik mit Augenmaß. Besonders in Hinblick auf die Jugendarbeitslosigkeit sind die geplanten Maßnahmen in Beschäftigung und Wachstum dringend erforderlich, um unserer Jugend auch in Zukunft eine Perspektive geben zu können.“
Aktuelle Schwerpunkte der Gesundheitspolitik
Gesundheitsminister Alois Stöger beschreibt den eingeschlagenen gesundheitspolitischen Kurs als grundlegenden Paradigmenwechsel im österreichischen Gesundheitssystem: „Wir haben in den letzten fünf Jahren in der Gesundheitspolitik in Österreich viel erreicht und die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt. Bund, Länder und Sozialversicherungen arbeiten nun nicht mehr für sich selbst und gegeneinander, sondern mit geeinten Kräften an den gemeinsam beschlossenen Zielsetzungen.“
Gesundheitsreform:
Die Gesundheitsreform ist eines der maßgeblichen Reformprojekte nicht nur für das österreichische Gesundheitssystem, sondern für die Bundesregierung insgesamt. Vom Bund auf Schiene gebracht, gilt es nun die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür sicherzustellen und gemeinsam mit den Ländern und den Sozialversicherungen die Umsetzung voranzutreiben. Minister Alois Stöger erklärt die Ziele der Reform: „Es geht mir um eine bessere PatientInnen-Orientierung, um eine bessere Abstimmung zwischen Gesundheitseinrichtungen und um die Sicherstellung höchster Qualität in der Behandlung.“ Gleichzeitig stellt der Gesundheitsminister klar: „Bundesweite Gesundheitspolitik ist nichts wert, wenn sie nicht in der Region ankommt und Verbesserungen für die Menschen bringt. Es ist daher besonders wichtig, dass auch das Mühlviertel von der Gesundheitsreform profitiert. So ist zum Beispiel eine Gruppenpraxis im Mühlviertel, als Haus der Gesundheit in der Region, mit langen Öffnungszeiten und guter Erreichbarkeit, unbedingt notwendig.“
Die elektronische Gesundheitsakte ELGA
Mit der elektronischen Gesundheitsakte ELGA wollen Bund, Länder und der Hauptverband der Sozialversicherungsträger die Kommunikation im Gesundheitswesen und gegenüber den PatientInnen wesentlich verbessern. Seit Anfang Jänner sind die Widerspruchstelle und das ELGA-Portal, auf dem man sich abmelden kann, aktiviert. Im Herbst 2014 wird ELGA erstmals mit Daten von Krankenhäusern aus den beiden Pilotregionen Wien und Oberösterreich befüllt.
Für Gesundheitsminister Alois Stöger liegen die Vorteile von ELGA klar auf der Hand, er gibt zu bedenken: „Informationsmängel sind die häufigsten Auslöser von medizinischen Behandlungsfehlern. Mit ELGA werden wir die Kommunikation zwischen ÄrztInnen, Spitälern, Apotheken und den PatientInnen verbessern. Die eine Hand muss wissen, was die andere macht! Unnötige Mehrfachuntersuchungen belasten PatientInnen, kosten wertvolle Zeit und viel Geld, gefährliche Fehl- oder Doppelverschreibungen von Medikamenten oft sogar das Leben.“ ELGA werde jedoch, so die Ausführungen von Minister Stöger, nicht nur die Behandlungsqualität heben, sondern auch den Datenschutz verbessern: Es werden die höchsten Sicherheitsstandards angewendet und der Datenverkehr läuft über gesicherte und verschlüsselte Verbindungen. Die Daten werden wie bisher dort gespeichert, wo sie erhoben werden: in den Praxen, Labors, Spitälern und Apotheken. Zum ersten Mal haben aber PatientInnen jederzeit Zugriff auf ihre Dokumente und werden dabei von Ombudsstellen unterstützt. Sie können selber regeln, wer ihre Daten einsehen darf und können überprüfen, wer auf diese zugegriffen hat.
Ausweitung des Gratisimpfprogramms für Kinder und Jugendliche:
Nachdem bereits im Jahr 2012 das Gratisimpfprogramm für Kinder und Jugendliche um die Impfungen gegen Pneumokokken und Meningokokken erweitert wurde, startete das Gesundheitsministerium mit Februar 2014 mit der Gratisimpfung gegen HPV (Humane Papillomaviren) für Burschen und Mädchen. Durch die Aufnahme der HPV-Impfung in das Kinderimpfprogramm will das Bundesministerium die Fälle an HPV-bedingten Erkrankungen (z.B. Gebärmutterhalskrebs und HNO-Tumore) senken. Ab Februar 2014 wird die Impfung an den Impfstellen der Bundesländer für Kinder bis zum 12. Geburtstag gratis zu Verfügung gestellt, ab September 2014 werden alle Buben und Mädchen der 4. Schulstufe kostenlos geimpft. „Damit“, so Minister Stöger, „übernimmt Österreich eine Vorreiterrolle in Europa, auf die wir zu Recht stolz sein können.“
Kampagne „Masern sind kein Kinderspiel“
„Masern sind alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit“, betont Gesundheitsminister Alois Stöger, „sie sind für Kinder ebenso wie für Jugendliche und Erwachsene hoch ansteckend und können schwerwiegende Folgen haben.“ Mit dem Nationalen Aktionsplan zur Eliminierung von Masern setzte das Gesundheitsministerium bereits im vergangen Jahr den ersten Schritt zur Ausrottung der Krankheit. Das Ziel ist, eine 95-prozentige Durchimpfungsrate in ganz Österreich zu erreichen. Denn ab diesem Wert tritt die Herdenimmunität ein, die sich wie ein solidarischer Schutzschirm über die Bevölkerung spannt. Mit der neuen Kampagne des Gesundheitsministeriums soll nun darauf aufmerksam gemacht werden, dass Masern nicht unterschätzt werden dürfen: „Es ist unsere Aufgabe, darüber zu informieren, welche gesundheitlichen Folgen die Krankheit hat und welchen Nutzen die Impfung für einzelne und für die Gesellschaft hat“, so Stöger. Die Kampagne umfasst neben Informationsmaterialien auch die Website www.keinemasern.at.
Zahngesundheit
Ein weiterer Schwerpunkt von Minister Stöger liegt im Ausbau der Leistungen im Bereich der Zahngesundheit. Der erste Schritt in diese Richtung wurde schon gesetzt: Seit letztem Jahr dürfen die Zahnambulatorien der Krankenkassen alle Leistungen zu sehr günstigen Preisen anbieten. Für die möglichst rasche Umsetzung der Gratis-Zahnspange, wie im Wahlkampf von der SPÖ gefordert, will der Gesundheitsminister weiter kämpfen: „Zahnspangen müssen für alle Menschen leistbar sein. Wir haben die ÖVP von der Notwendigkeit eines Gratis-Angebots in der Zahnmedizin überzeugt und unsere Forderungen wurden in das Regierungsprogramm aufgenommen. Jetzt werde ich in den Budgetverhandlungen Tempo machen. Ich will nicht mehr an den Zähnen eines Kindes erkennen können, wieviel seine Eltern verdienen.“
Kostenlose Hebammenberatung
Die kostenlose Hebammenberatung wird ab März 2014 im Rahmen des Mutter-Kind-Pass-Untersuchungsprogramms umgesetzt. Für Schwangere gibt es künftig die Möglichkeit einer einstündigen kostenlosen Hebammenberatung. Diese kann im Rahmen des Mutter-Kind-Passes zwischen der 18. und der 22. Schwangerschaftswoche in Anspruch genommen werden. Durch diese neu geschaffene Möglichkeit können Hebammen durch ihre fachkundige Hilfe und Beratung den normalen Verlauf der Schwangerschaft unterstützen und somit zum Beispiel einen wichtigen Beitrag zur Senkung der steigenden Kaiserschnittrate leisten.
Brustkrebs-Screening NEU
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau, im Jahr 2011 erkrankten in Oberösterreich 822 Frauen an Brustkrebs, 237 verstarben an den Folgen der Krebserkrankung. Mit Jänner 2014 startete daher ein neues Programm zur Früherkennung von Brustkrebs. Durch ein flächendeckendes einfaches Einladesystem sollen auch jene Frauen erreicht werden, die sonst nicht zum Arzt gehen. Für Gesundheitsminister Alois Stöger ist klar: „Durch strenge Qualitätsvorgaben wie Doppelbefundung und neue technische Standards werden wir die Qualität der Früherkennung verbessern. Dieses neue Programm wird Leben retten.“
Schwerpunkt Prävention
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Prävention. Wenn Krankheiten erst gar nicht entstehen, ist das natürlich besser, als sie zu behandeln. Aus diesem Grund wurde im Rahmen der Gesundheitsreform ein Topf mit 150 Millionen Euro für Präventionsprojekte beschlossen. Ein Vorzeigebeispiel ist für Minister Stöger die Initiative „Unser Schulbuffet“: „Gerade was die gesunde Ernährung betrifft, ist der eingeschlagene und sehr erfolgreiche Weg weiter zu beschreiten. Mit der Initiative konnten wir alleine in Oberösterreich bereits über 40.000 Kinder erreichen. In zahlreichen Schulen gibt es nun zum Beispiel statt Schnitzelsemmerl und Cola, Hühnerstreifensalat und Fruchtsäfte.“