Der Ortskern von Zwettl an der Rodl war wiederholt von Hochwässern des Distlbachs sowie des Schauerbachs, welche im Ortszentrum in die Große Rodl münden, betroffen. Im Jahr 1987 überflutete ein mehrhundertjährliches Ereignis den Ortskern von Zwettl an der Rodl. Die ersten Planungen eines Hochwasserrückhaltebeckens am Distlbach erfolgten bereits Anfang der 70er Jahre. Aufgrund von nicht zur Verfügung stehenden Grundstücksflächen und diversen Diskussionen konnte das Projekt jedoch nicht realisiert werden.

Im Jahr 2019 wurden die Grundlagen des damaligen Projekts überarbeitet und entsprechend dem Stand der Technik angepasst, um den Schutz vor Hochwässern am Distlbach zu gewährleisten. Das Hochwasserschutzprojekt hat den Schutz vor 100-jährlichen Hochwässern durch die Errichtung des Hochwasserrückhaltebeckens Distltal, sowie des Schauerbachs durch die Errichtung von Linearmaßnahmen, zum Ziel. Der dafür benötigte Speicherraum des Rückhaltebeckens Distltal beträgt 660.000 m³ bei einer Überflutungsfläche von 23 ha.

Das Hochwasserschutzkonzept am Schauerbach umfasst die Errichtung von Dämmen und Mauern, den Abbruch und Neubau von Brückenbauwerken sowie die Errichtung von Geländeanpassungen. Nach Fertigstellung der Schutzmaßnahmen werden 53 Objekte und rund 355 Bewohner vor Hochwässern geschützt.

Der Kostenrahmen des Gesamtprojekts beträgt 7.874.000 Euro.

LAbg. Erich Wahl betonte bei seiner Stellungnahme im Landtag, dass in Zukunft solche Hochwasserschutzmaßnahmen schneller umgesetzt werden müssen. Die 588 Zwettlerinnen und Zwettler entlang der Distl und des Schauerbaches leben seit über 40 Jahren in Angst vor einem weiteren Hochwasser. “Wir müssen die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen!”

Der Oö Landtag hat der Finanzierung des 3,1 Millionen Landesanteils im Zeitraum von 2025 bis 2027 einstimmig zugestimmt!

Einem Baubeginn steht somit nun nichts mehr im Wege, noch im Herbst ist geplant, das “Eder Haus” anzureißen und die notwendige Baustraße für den Damm zu errichten!