Anlässlich des 150. Geburtstages von Marie Beutlmayr wurde ihr bewegtes Leben in einem eindrucksvollen postdramatischen Theaterstück mit dem Titel “Pfeift” vom Autor Florian Haderer zum Leben erweckt.

Unter der Schirmherrschaft des Kulturclubs der SPÖ Sonnberg fand die bemerkenswerte Aufführung in der Mehrzwecklanlage Sonnberg statt und zog das Publikum in ihren Bann. Regisseur Herbert Wiesinger und die talentierten Schauspielerinnen füllten das Werk mit Leben und ließen das Publikum hautnah an den Höhen und Tiefen von Marie Beutlmayrs Leben teilhaben.

Die Zuschauer waren zutiefst berührt von der Darstellung der Armut und des Kampfgeistes der arbeitenden Bevölkerung während dieser Zeit sowie von Maries unermüdlichem Einsatz für die Verbesserung ihrer Lebensumstände.

Durch die herausragende Inszenierung und die überzeugenden Darbietungen der Schauspielerinnen wurden die Zuschauer in die schwierige Zeit von 1870 bis 1930 zurückversetzt. Das Stück zeichnete den Weg des unehelichen Kindes aus Oberngrub 6, Pfarre Neukirchen am Walde, nach und schilderte das ärmliche Leben, den frühen Verlust der Mutter und den Umzug zu ihrem Großvater nach Ried. Von dort führte der Weg nach Linz, wo Marie bereits mit 13 Jahren in der Frank Fabrik arbeitete.

Die Sozialisierung durch das Erlebnis des 1. Mai Aufmarsches in Wien prägte sie nachhaltig. Zurück in Linz wurde sie Mitbegründerin des Arbeiterbildungsvereins und eine führende Persönlichkeit der Sozialdemokratischen Frauen in Oberösterreich. Bereits 1918 war sie im provisorischen Gemeinderat von Linz vertreten und ab 1919 im Oberösterreichischen Landtag. Ihre Reden waren geprägt von ihrer tiefen Verbundenheit mit den Sorgen der Hausfrauen und Kinder, und ihr Engagement hinterließ bleibende Spuren in der Geschichte der Arbeiterbewegung.