Mit einer bezirksweiten Aktion empören sich die SPÖ Frauen Urfahr Umgebung über die Nachmittagsgebühr in Kinderbetreuungseinrichtungen. Vorsitzende Beverley Allen-Stingeder: „Vor der Wahl wollte die ÖVP Arbeit schaffen und Arbeit sichern und daher auch die Kinderbetreuung und somit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Dann führt sie mit einer Vorlaufzeit von knapp zwei Monaten die Gebühr für die Betreuung am Nachmittag wieder ein.“

Vor gut einem Jahr wurde die Gebühr präsentiert und zwei Monate später im Februar eingeführt. Eine Abmeldungswelle wurde nicht erwartet. Dennoch wurden seither rund 20 Prozent der Nachmittags-Kinder um- oder abgemeldet. „Diese Zahl gilt auch für Urfahr Umgebung. Die plötzliche Einführung mitten im Kindergartenjahr hat viele Familien überrumpelt. Es mussten Arbeitszeiten neu geregelt werden, Betreuung durch Großeltern oder anderen Netze geschaffen werden.“ ärgert sich Allen-Stingeder.

Die Wiedereinführung der Nachmittagsgebühr in Kindergärten hat neben den Familien auch Einrichtungen der Elementarbildung in Nöte gebracht. Einige Gruppen mussten zusammengelegt oder geschlossen werden. Pädagoginnen wurden die Stunden gekürzt. „So werden noch mehr Frauen in Teilzeitanstellungen gedrängt. Für junge Pädagoginnen, die sich ein Leben aufbauen wollen und gerne Vollzeit arbeiten, wird es immer schwieriger solche Stellen zu finden“ erklärt Allen-Stingeder.

Die Frage ob sich arbeiten gehen auszahlt oder nicht sollten sich Eltern nicht stellen müssen und für viele ist auch das Bezahlen der Gebühr nicht der Anstoß der Kritik. Kommt dadurch allerdings keine Nachmittagsbetreuung mehr zustande stirbt die Wahlfreiheit. „Wenn wir wollen, das sich junge Menschen entscheiden eine Familie zugründen, müssen wir sie bestmöglich unterstützen. Eine qualitative Kinderbetreuung auf die ich mich verlassen kann und mit der ich planen kann ist unumgänglich“ so Allen-Stingeder abschließend.